WiYou.de - Ausgabe 04/2014 - page 15

Antriebsmotor Auto
Damit ein Auto das macht, was ein Auto ausmacht – nämlich fahren – muss es angetrieben werden.
Bei der Familie Feuerstein in der Fernsehsteinzeit wurden dazu einfach die Füße gewetzt, das war
zwar funktionell und umweltfreundlich, konnte sich aber auf Dauer nicht durchsetzen. Mehr Erfolg
hatte da die Antriebsversion von Carl Friedrich Benz, der 1886 das erste Automobil mit Verbren­
nungsmotor auf die Straße schickte. Auch wenn sich der Motor als Konstruktion seitdem immer
weiterentwickelt hat, blieb das Grundprinzip bestehen: Eine Maschine wird mittels Energie­
umwandlung bewegt, also angetrieben.
Heute, fast 150 Jahre nach dem ersten Benz­Mobil, ist das Auto ein Massenprodukt und die dazu­
gehörige Automobilbranche einer der größten Industriezweige der Industrieländer wie Deutschland.
Allein in der Bundesrepublik wurden im Jahr 2013 mehr als 5,43 Millionen Pkw hergestellt. Dazu kom­
men weitere 8,63 Millionen, die von deutschen Herstellern im Ausland produziert wurden. Der
Jahresumsatz der deutschen Automobilindustrie betrug rund 360 Milliarden Euro, das ist weltweit
Platz vier hinter Japan, China und den USA.
Da die Fahrzeugfertigung den Zukauf von Teilen, Komponenten oder Rohstoffen erforderlich macht,
sind auch Branchen, die auf den ersten Blick wenig mit dem Auto zu tun haben, beteiligt.
Dazu ge­
hören zum Beispiel die Zulieferer von Investitionsgütern, Material und Teilen, die der chemischen
Industrie, der Textilindustrie, des Maschinenbau, der elektrotechnischen Industrie oder der Stahl­ und
Aluminiumindustrie. Genauso aber auch Ingenieurbüros oder Dienstleister wie Autohändler,
Werkstätten und Tankstellen. Rund ums Auto gibt es so jede Menge Arbeit. Und damit auch jede
Menge Chancen für jungen Menschen auf der Suche nach einer erfolgreichen beruflichen Zukunft –
ob als Automobilkaufmann, Technischer Konfektionär, Kfz­Mechatroniker, Maschinen­ und Anlagen­
führer oder auch als Werkstoffwissenschaftler – jeder einzelne von ihnen kann Teil einer echten
Hightech­Industrie werden.
Denn in der Automobilindustrie wird nicht nur an der Entwicklung neuer Antriebsarten, wie der
Elektromobilität gearbeitet, sondern auch an neuen Leichtbauwerkstoffen für Karosserie und
Fahrzeugbau geforscht.
Zudem werden die einzelnen mechanischen, elektronischen, hydraulischen
und pneumatischen Bauteile im Auto immer stärker miteinander vernetzt und damit neue technolo­
gische – hochtechnologische – Standards gesetzt. Diese erhöhen wiederum die Anforderungen an
den Menschen und die Technik, die er zur Produktion oder Reparatur der Fahrzeuge einsetzt – was
das Auto als mechanisches Konstrukt zum Antriebsmotor einer ganzen Industrie macht. (mü)
Titelthema
Foto: Leysan Idrisova/fotolia
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